Dolores French hatte schon manches mitgemacht in ihrem jungen Leben. Sie hatte sich als Fallschirmspringerin versucht und war bei einer Demonstration mit Tränengas beschossen worden. Sie praktizierte Gruppensex mit fünf Männern auf einer Plastikdecke voller Salatöl, warf Trips ein und trank Champagner dazu. Und der Schrecken wuchs noch, als der Fremde darum bat, mit Haarbürste und Tennisschläger verklopft zu werden. Doch die Verstörung legte sich rasch. Der Herr bekam, was er forderte, zahlte 60 Dollar, bedankte sich artig und ging. Dolores French versucht vor allem, jenes populäre Vorurteil zu dementieren, wonach Huren nur arme, bemitleidenswerte Opfer der Gesellschaft seien: »Ich war keine Zwölfjährige, die man durch Täuschung oder Gewalt zur Prostitution gezwungen hat, und ich war kein Junkie. Die Berliner Ex-Hure Helga Bilitewski, die das Werk erst begutachtete und dann übersetzte, bescheinigte dem Verlag, eine derart präzise Arbeitsplatzbeschreibung gebe es bislang auf dem deutschen Buchmarkt nicht. Berliner Prostituiertenprojekt Hydra preisen Frenchs Erfahrungsbericht im Vorwort als nutzbringenden Leitfaden für all jene, die vorübergehend oder langfristig in das Geschäft mit der Liebe einsteigen wollen. Das ist ganz im Sinne der rebellischen Damen, die soeben, gemeinsam mit anderen deutschen Hurenkollektiven, ein Anforderungs- und Tätigkeitsprofil für Prostituierte entworfen haben, eine Variante der Blätter zur Berufskunde, welche Helga Bilitewski Ehemalige Prostituierte bei der Nürnberger Bundesanstalt für Arbeit einreichen wollen, um Helga Bilitewski Ehemalige Prostituierte Anerkennung ihres Berufsstandes zu erreichen. Die Münsteraner Prostituiertengruppe Straps und Grips arbeitet an einem Handbuch für Einsteigerinnen und wünscht sich sogar eine halbjährige Ausbildung auf einer Hurenakademie, deren Gründung allerdings noch aussteht. Statt dessen beschreibt French, wie sie, als Lehrling der Lust, bei einer erfahrenen Kollegin das Handwerk lernt. Elaine, 49, Mutter von fünf erwachsenen Kindern, organisiert ihren Salon wie eine Arztpraxis und entwirft für die Novizin ein regelrechtes Trainingsprogramm. Zu den Grundregeln des Gewerbes gehört ständige Vorsicht gegenüber Polizisten, denn in den USA, mit Ausnahme von einigen Bezirken im Staat Nevada, ist die Prostitution verboten. In der sind - wegen der stets drohenden Verhaftungsgefahr - verschlüsselt Kennwörter für die sexuellen Vorlieben der Kunden vermerkt. Die Hure French, inzwischen eine Professionelle und robust an Körper und Gemüt, fühlt sich offenbar wohl in dieser Welt. Sie schildert ihren Berufsalltag in leicht ironischem, lakonischem Ton. Ihr Rhythmus pendelt sich ein: Sie arbeitet drei Wochen und pausiert dann sieben Tage. Sie zahlt Steuern, gibt als Beruf Unterhalterin an und macht alle Geschäftsausgaben geltend, die möglich sind. French, die ihrem Beruf überwiegend gute Seiten abgewinnt "Es ist die ehrlichste und einträglichste Arbeit, die ich je gemacht habe"beschreibt auch den allgegenwärtigen Druck des Hurenlebens. Nach einigen Jahren im Geschäft engagierte sie sich in der amerikanischen Hurenbewegung und wurde schnell zur prominenten Wortführerin. Ich liebe meine Arbeit. Sie können sich doch gar nicht gut fühlen, bei dem, was Sie tun. Sie müssen sich einfach beschmutzt und entwürdigt fühlen. Wie immer die Antwort laute, niemand wolle sie hören, geschweige denn glauben. Und riechen Sie nicht auch anders? An Ausstieg denkt die inzwischen 42jährige nicht. Ihre eigentliche Arbeit hat sich verändert in den Zeiten von Aids. Jetzt werden immer öfter Telefonsex oder Rollenspiele gewünscht, bei denen es nicht zu genitalem Kontakt kommt. Männer, erklärt French, schrieben ausgefeilte Szenarien und ganze Drehbücher, die dann von der gemieteten Lady originalgetreu durchzuspielen seien. Darüber hinaus gibt die unermüdliche Aufklärerin Safer-Sex-Unterricht an Schulen und Gymnasien und zeigt, wie man ein Gummi auf eine Banane bläst. Seit einigen Jahren ist die selbständige Unternehmerin - und auch das widerspricht allen gängigen Vorurteilen - mit einem Rechtsanwalt verheiratet. Sollte sie doch noch massiven Ärger mit der Polizei bekommen, will sie nach Alaska, Hongkong oder Bangkok flüchten - getreu dem Wahlspruch der Schauspielerin Mae West: »Zwischen zwei Übeln entscheide ich mich immer für das, das ich noch nicht probiert habe. Der Absturz. Zum Inhalt springen. News Ticker Magazin Audio Account. Zur Merkliste hinzufügen X.
KOFRA Bibliothek – Medienliste
Zappenduster, Ende - DER SPIEGEL HYDRA. 4,00 EUR (zzgl. Obwohl Prostitution im Volksmund als das. 1. Mein Leben als Prostituierte. Amerikanischen v. Prostituierte, egal welcher Herkunft, pauschal zu Opfern zu erklären, ist ein Akt der Diskriminierung. Aufl. Mit einem Vorwort v. 2,50 EUR Verpackung & Versand). A. d. Helga Bilitewski. Lehrling der Lust - DER SPIEGELBleiberechte, Entschädigungen und umfassende Unterstützung für Betroffene von Menschenhandel. Das erschütternde Zeugnis einer Persönlichkeitsspaltung. Ich bin Politrappen, geh raus und erstech ein paar Transen" Und schon wieder war es da: Das Gefühl, dass immer noch nicht ganz angekommen scheint, dass wir in Deutschland eine massives Transphobie-Problem haben. Übrig bleibt Resignation, Verdrossenheit, Rückzug ins Passive und die Unverantwortlichkeit, die wir täglich erleben können - ganz unabhängig von Transsexualität. Emanzipation d. Sie führt nie zum Ziel, macht die Welt für alle Menschen nicht zu einem besseren Ort, sondern höchstens zu einem, an dem wir bestenfalls uns gegenseitig noch besser anlügen, als zu vor und glauben, dass die Welt damit besser geworden wäre.
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Bilitewski, Helga u.a., Freier, Das Eine vergleichende empirische Untersuchung über Prostituierte und andere berufstätige Frauen. Mit einem Vorwort v. Aufl. Helga Bilitewski. Pascha, Köln, Bordell, Laufhaus, Prostituierte Bilitewski, Helga (1) Bock, Veronika (1) Elke Jenny (ehemalige Sexarbeiterin) (1) Kleimann, Achim. Obwohl Prostitution im Volksmund als das. Prostituierte, egal welcher Herkunft, pauschal zu Opfern zu erklären, ist ein Akt der Diskriminierung. Mein Leben als Prostituierte. Amerikanischen v. A. d. 2,50 EUR Verpackung & Versand). HYDRA. 4,00 EUR (zzgl. 1.Sie zahlt Steuern, gibt als Beruf Unterhalterin an und macht alle Geschäftsausgaben geltend, die möglich sind. Doch andereerseits lebt das Gros der bis Berliner Prostituierten - eine Registrierung gibt es seit nicht mehr - auch ohne Abhängigkeit von der Nadel mit der Furcht, sich bei Kunden anzustecken. Buch Monografie - Madonna-Archiv Bochum Die geteilte Frau. Dezember in Duisburg. Statt »der paar Tausender« im Milieu verdient sie »bei den Normalen« jetzt als Bürokraft auf Zeit Mark im Monat. Die Hure French, inzwischen eine Professionelle und robust an Körper und Gemüt, fühlt sich offenbar wohl in dieser Welt. Weitere Beiträge Sortieren: autom. Weitere Suche mit: Prostituierte , Ehemann , Ehe , Partnerschaft , Doppelleben , Hydra e. Elaine, 49, Mutter von fünf erwachsenen Kindern, organisiert ihren Salon wie eine Arztpraxis und entwirft für die Novizin ein regelrechtes Trainingsprogramm. Das Hauptproblem ist jedoch nicht das Gesetz selbst, sondern der fehlende Wille zu seiner Umsetzung in den einzelnen Bundesländern. Im vergangenen Jahr dagegen sei sie gerade noch auf »ein oberes Monatsgehalt von Mark« gekommen und habe »manche Nachtschicht ohne irgendwelchen Zaster« abgesessen: »Das ist mir dieses Risiko nicht mehr wert. Um den Umsteigerinnen jedoch Papierkrieg und die Schwellenangst vor Behördenkontakten zu nehmen, läuft die eigentliche Berufsberatung dann faktisch über »Hydra«. Film - Madonna-Archiv Bochum Sperrbezirke. Sie können ihren Lohn einklagen und haben die Möglichkeit, sich zu versichern. Melden Sie sich gern mit Ihrem Anliegen. Helfen Sie uns, besser zu werden. Aufruf zur Solidarität Verfasst am Weitere Suche mit: Moskau , Sowjet Union , Riga , Prostituierte , Sittendezernat , Polizei , Gesetze , Sexarbeiterin , AIDS , STI. Jetzt werden immer öfter Telefonsex oder Rollenspiele gewünscht, bei denen es nicht zu genitalem Kontakt kommt. Keine Ausweitung der Polizeibefugnisse und keine staatliche Überwachung oder Einschränkung der bürgerlichen Freiheiten. Urheberin: Lichtenstein, Olivia Veröffentlicht: Seit Mai vergangenen Jahres koordiniert die Prostituierten-Selbsthilfegruppe »Hydra«, eine Interessenvereinigung für das anschaffende Gewerbe, mit erheblichen Senatszuschüssen ein Ausstiegsprogramm für Dirnen. Warum ist das wichtig? Am Galgenberg, H. Nach einigen Jahren im Geschäft engagierte sie sich in der amerikanischen Hurenbewegung und wurde schnell zur prominenten Wortführerin. Condition: good. Immerhin 97 Vermittlungskontakte liefen seither über »Hydra«. Prostitution ist eine berufliche Tätigkeit, bei der sexuelle Dienstleistungen gegen Entgelt angeboten werden. Beruf: Hure - Softcover. Erst durch Aids, gab eine andere Umsteigerin in der »Hydra«-eigenen »Zeitung für Bar, Bordell und Bordstein« zu Protokoll, habe sie die tägliche »psychische, geistige und körperliche Demütigung« begriffen. Seit einigen Jahren ist die selbständige Unternehmerin - und auch das widerspricht allen gängigen Vorurteilen - mit einem Rechtsanwalt verheiratet. Zu den Grundregeln des Gewerbes gehört ständige Vorsicht gegenüber Polizisten, denn in den USA, mit Ausnahme von einigen Bezirken im Staat Nevada, ist die Prostitution verboten. Auch die Berufswünsche Elektrikerin, Lackiererin und Bürogehilfin wurden erfüllt. Menschenrechtsarbeit in Sachen Transsexualität ist nicht beliebt.