Jahrhunderts, auch in der Neuzeit drehte sich so einiges um das Erfüllen der sexuellen Bedürfnisse — auch bei Frauen, wie uns Fallbeispiele zeigen. Wenn wir an Frauen im Mittelalter oder in der Neuzeit denken, haben wir sofort das Bild der frommen, dem Mann unterworfenen Frau vor Augen, deren primäre Aufgabe die Zeugung von Nachwuchs war. Ohne Zweifel war das Jahrhundert von Emanzipation weit entfernt, so passiv und rechtlos, wie wir denken, waren Frauen aber nicht. Besonders wohlhabende Frauen konnten ihren sozialen Status ausnutzen, um sich mehr Macht und Vorteile in der Ehe zu verschaffen. Aber auch weniger wohlhabende klagten ihre Rechte vor dem Konzistorium ein, auch ihr Recht auf Sexualität. Durch die Revolution von Martin Luther veränderte sich, die katholische Kirche grundlegend, besonders aber auch die Sichtweise auf Sexualität. Man sprach beiden Geschlechtern, auch der Frau, ein Recht auf Sexualität zu, wobei die Frau als ein ihren Trieben ausgesetztes Wesen gesehen wurde, deren Anziehung Männer oft zum Opfer fielen. MEDIZIN UND HYGIENE. Einen anderen Blickwinkel auf Sexualität in der Neuzeit liefern Mediziner im Zuge des Hygienediskurses ab dem Diese beschäftigten sich nicht nur mit Geschlechtskrankheiten, sondern unterschieden auch zwischen gesunder und ungesunder Sexualität. Was war also laut Medizinern des Jahrhunderts ungesunder Geschlechtsverkehr? Laut Philip Sarasin Reizbare Maschinen. Eine Geschichte des Körpers. Den Orgasmus der Frau sah man jedoch nicht als Voraussetzung für eine gelungene Zeugung von Nachkommen. Betrachten wir also die protestantische Reformation als Meilenstein im Hinblick auf die Wahrnehmung auch weiblicher Sexualität, so bleibt trotzdem eine Sache essenziell: Der einzige Ort, an dem man Sex für legitim hielt, war die Ehe, sowohl was das kirchliche Credo betraf, als auch jenes der Hygieniker. Die Verweigerung der ehelichen Pflichten, zu denen Geschlechtsverkehr ganz zentral zählte, wurde bei Männern mit Sex In Der Ehe Einklagen Problemen in Verbindung gebracht, während man bei Frauen eher dazu geneigt war, die Ursache im Nichtfunktionieren der Ehe selbst zu suchen. Nicht selten waren es auch Frauen, Sex In Der Ehe Einklagen vor dem Kirchengericht ihren Wunsch nach sexueller Befriedigung einklagten, wie auch im, von Alexandra Lutz Ehepaare vor Gericht präsentierten Fall von Maria Gosau In einem anderen Fall, gefunden im Diözesanarchiv Wien, zwischen Stuhlpfarrer Rosalia und ihrem Mann Peter bringt die Ehefrau vor, ihr Mann erfülle schon seit 2 Jahren seine ehelichen Pflichten nicht mehr. Deutlich wird durch Fälle wie diesen auch, dass das Einklagen von Sexualität nie als Hauptklagegrund verwendet wird, sondern in den meisten Fällen als eine Art Nebenklagepunkt. Spannend ist auch, dass dieser Grund nahezu nie für eine Scheidung reicht, vermutlich weil die sexuelle Befriedigung der Frau weniger bedeutend war als das Fortführen einer, wenn auch nicht glücklichen, Ehe. Zusammenfassend kann man also festhalten, dass die Frauen auch in der Neuzeit theoretisch ein Recht auf ihre Sexualität hatten, das ihnen von verschiedenen Instanzen aus unterschiedlichen Gründen zugeschrieben wurde. In der Praxis wurde die Klage nach sexueller Befriedigung seitens der Frau nie als Hauptklagepunkt in derartigen Eheverfahren verwendet. Das Fehlen eines erfüllten Sexuallebens war nie Grund genug, dass ein Ehepaar hätte geschieden werden können. Top Links Abo Aktuelle Ausgabe Archiv Kontakt. Social Media. Menu Politik Panorama International Kritik Bildung Bildungspolitik Campus Protest Feuilleton Perspektive Werk Dossier Mitarbeit. Suchformular Suche. Facebook Twitter Tumblr RSS-Feed. Sie sind hier Startseite » Politik » Panorama » Der Wunsch nach Sex als Scheidungsgrund. Der Wunsch nach Sex als Scheidungsgrund Neueste Artikel. Feuilleton » Perspektive. Der SUV als gelebte Männlichkeit. AutorInnen: Stefan Meindl - Über den verdrängten Rassismus in Österreich.
Sex als „eheliche Pflicht“: Mehr als unerfreulich
Der Wunsch nach Sex als Scheidungsgrund | Progress In der Ehe ist die Sache mit dem Sex eine zweischneidige Angelegenheit. Sex in der Ehe sei „obligatorisch“, urteilt ein Kassationsgericht in Frankreich. Einerseits gilt auch in der Ehe das Recht auf sexuelle Selbstbestimmung. Ein unglaublicher Skandal, frauenfeindlich und sexistisch. Ehelicher Beischlaf – WikipediaDiese Artikel könnten Sie auch interessieren: Freundschaft als Eheverfehlung? Für einen anständigen Aufstand. Was sind eheliche Pflichten? Ausnahmen von diesem Wohnrecht gelten nur bei einem richterlichen Beschluss oder auf polizeiliche Anordnung — zum Beispiel bei Gewalt in der Ehe. Pro und Contra Letzte Generation Ist die Letzte Generation gescheitert?
Ihre Meinung zählt.
Ein unglaublicher Skandal, frauenfeindlich und sexistisch. Die Rechtsprechung geht in diesen Entscheidungen von einer recht- lichen Pflicht zum Geschlechtsverkehr in der Ehe aus, welche in § Abs. 1 S. 2 des Bü. Die schier unersättliche Lust der Frauen solle laut den Hygienikern also gedämpft werden durch regelmäßigen Sex in der Ehe. Den Orgasmus der. Sex in der Ehe sei „obligatorisch“, urteilt ein Kassationsgericht in Frankreich. In der Ehe ist die Sache mit dem Sex eine zweischneidige Angelegenheit. Einerseits gilt auch in der Ehe das Recht auf sexuelle Selbstbestimmung.Theresa Kamp, 3. Wenn ein Ehepartner aber hin und wieder den Geschlechtsverkehrs ablehnt, stellt das jedenfalls keine Eheverfehlung dar. Somit besteht grundsätzlich kein Anspruch auf Sex während der Ehe. Noch bis in die er-Jahre gab es die Rechtsprechung, dass Frauen ihren Männern für Sex zur Verfügung zu stehen haben. Eheverfehlungen haben nicht das Haltbarkeitsdatum von Milchprodukten aber besonders lange Zeit hat man nicht. Julia Roschitz studiert Italienisch und Geschichte an der Universität Wien. In der Ehe ist die Sache mit dem Sex eine zweischneidige Angelegenheit. Dieses doch sehr allgemein wirkende Zitat scheint auf den ersten Blick nur begrenzt Informationen über eheliche Pflichten zu enthalten. In der Ehe gehen Rechte und Pflichten miteinander einher. Diese beschäftigten sich nicht nur mit Geschlechtskrankheiten, sondern unterschieden auch zwischen gesunder und ungesunder Sexualität. Über den Autor. Die Redaktion behält sich vor, Kommentare, welche straf- oder zivilrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen siehe ausführliche Forenregeln , zu entfernen. Dezember Lange Zeit hielt sich der Glaube, dass der Geschlechtsverkehr zu den Ehepflichten der Frau zählt, ob sie nun will oder nicht. Zumal seit Mai auch Vergewaltigung in der Ehe ein Straftat darstellt. Gerichtlich einklagen, lässt sich Verständnis oder Treue aber nicht. Bitte halten Sie sich an unsere Netiquette. Ganz sicher nicht auf körperliche Unversehtheit und Eigenbestimmung. Eine totale Penetration des männlichen Gliedes in die Scheide der Frau ist nicht zwingend gefordert. Für gewisse französische Richter ist die hier benutzte Vergangenheitsform offenbar unzutreffend, da sie davon ausgehen, dass Sex in der Ehe obligatorisch sei. Was gilt rechtlich in Österreich, wenn man mit dem Lebensgefährten ein Haus gekauft hat und sich dann trennt? Ihre Expert:innen. Was war also laut Medizinern des Der Punkt ist doch, dass in Verfahren am Familiengericht immer mit Lügen, Tücke und Behauptungen gearbeitet wird. Politik Panorama International Kritik Bildung Bildungspolitik Campus Protest Feuilleton Perspektive Werk Dossier Abo Kostenloses Print-Abo bestellen Adresse eines bestehenden Abos ändern Abo kündigen Impressum Kontakt Mediadaten Datenschutz Mitarbeit. So dürfen beide Ehegatten, solange diese miteinander verheiratet sind, die gemeinsame Wohnung nutzen. Denn die Begründung des Urteils versetzt uns in eine andere Epoche, in der die Braut nach der Hochzeitsnacht den Blutfleck auf dem Laken vorzeigen musste und ein Eheschluss als Vertrag mit sexuellen Leistungen zum Zweck der Fortpflanzung galt. Mainzerin: Wieso denn nur Frauen?? Treten Paare vor den Altar , um sich Liebe und Treue zu versprechen, beginnt dadurch ein neuer Lebensabschnitt. Die gegenseitige Verantwortung kann sich in vielen Aspekten der Ehepflichten zeigen.